Posts für Suchanfrage Oster werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage Oster werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen

Sonntag, 17. Mai 2015

Familiensynode: Ist die Revolte von Kasper und Marx noch zu retten?

Das jüngste ZdK-Papier hat offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht. Die maßlosen Forderungen nach Segnungen für nicht-eheliche und homosexuelle Partnerschaften, nach Akzeptanz außerehelicher Sexualität, nach einer moralischen Neubewertung von künstlichen Verhütungsmittel usw. trieben viele Katholiken auf die Barrikaden.

Im Internet kannte die Empörung über die arroganten ZdK-Funktionäre keine Grenzen. Die Blogosphäre kochte vor Wut.

Am Montag (11. Mai) protestierte der Bischof von Passau, Stephan Oster, gegen das ZdK-Papier. Oster bekam heftigen Widerspruch vom ZdK. Doch damit gaben sie der Protestwelle noch mehr Treibstoff hinzu.

Am 13. Mai 2015 versuchte Bischof Overbeck von Essen, die Gemüter zu besänftigen und erklärte, Segnungen von homosexuellen und sonstigen nicht-ehelichen Partnerschaften seien unmöglich. Zudem sagte er, man solle von der Familiensynode im Herbst 2015 „keine Wunder erwarten“.

Am Donnerstag begann die Synode des Bistums Trier zu tagen. Auch dort standen homosexuelle Partnerschaften und Familie auf der Tagesordnung. In Twitter wurde über Kardinal Burke und Bischof Oster gewitzelt.

Am 15. Mai lancierte Kardinal Marx seine Rüge gegen das ZdK: "Forderungen theologisch nicht akzeptabel“.

Am 16. Mai solidarisierten sich fünf Bischöfe mit Bischof Oster: Konrad Zdarsa (Augsburg); Gregor Hanke (Eichstätt), Wolfgang Ipolt (Görlitz), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Friedhelm Hoffmann (Würzburg):

„Deinen Ausführungen zur Lehre über das christliche Menschenbild hinsichtlich seiner Bedeutung für das Frausein und Mannsein, vor allem in seiner Bedeutung für die christliche Ehe, schließen wir uns voll und ganz an, gründen sie doch in der Lehre Jesu in der Schrift und in der Tradition der Kirche.“

Am Ende der Synode des Bistums Trier spricht sich Bischof Ackermann gegen Segnungen und Akzeptanz homosexueller und sonstiger Partnerschaften aus.

Der neue Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, erklärte am 15. Mai 2015 in einem Gespräch mit der Badischen Zeitung, Bistümer dürften keine Sonderwege gehen und die Familiensynode im Oktober 2015 hätte einen rein beratenden Charakter. Die endgültigen Entscheidungen lägen beim Papst. Diese Stellungnahmen stehen in scharfem Kontrast mit der Ankündigung von Kardinal Marx, einen eigenen pastoralen Weg zu wählen („Wir sind keine Filiale von Rom“).

Nach dieser Woche zeigt sich die deutsche Delegation für die Familiensynode im Oktober 2015 noch isolierter, als sie es im Weltepiskopat ohnehin schon war. Nun kann sie nicht einmal behaupten, dass ein relevanter Teil des deutschen Episkopats hinter ihr steht.

Die deutsche Delegation ist im Grunde völlig delegitimiert. Aus heutiger Sicht ist nicht zu erblicken, wie sie irgendeinen Einfluss entfalten kann.

Sie könnte das Themenspektrum ganz eng auf die Problematik der wiederverheirateten Geschiedenen zu reduzieren versuchen.

Doch das ist schwierig: Zu viele im Weltepiskopat haben gemerkt, dass diese Frage ein Trojanisches Pferd der sexuellen Revolution in die Familiensynode war. Gerade deshalb wurde der Widerstand gegen Marx & Co. so heftig. Die Maßlosigkeit des ZdKs war geradezu die Bestätigung dieses Manövers.

Es bleibt spannend.

Freitag, 11. März 2022

Dokumentation: Synodaler Weg in Abschlussbericht DBK Vollversammlung Frühjahr 2022

Quelle: PM der Deutschen Bischofskonferenz

Synodaler Weg: Studieneinheit und weitere Schritte

Die dritte Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland (3.–5. Februar 2022) hat gezeigt, dass uns der eingeschlagene Weg zu den Kernfragen führt und weiterbringt. Das Programm, das wir auf dem Synodalen Weg bewältigen, ist nicht nur vom Umfang her immens, sondern die komplexen Fragen sind auch eine theologische Herausforderung. Das betrifft sowohl die sehr grundsätzlichen Fragen, an die wir immer wieder stoßen, das betrifft die Kontroversen, die greifbar geworden sind und wichtige Einzelthemen, zu denen wir uns als Bischöfe in den kommenden Abstimmungen verhalten müssen. Bereits im Ständigen Rat am 24./25. Januar 2022 – also vor der Synodalversammlung – hatten wir uns verständigt, einen Großteil dieser Vollversammlung mit genau diesen theologischen Fragen zu gestalten. Ich bin dankbar, dass wir mehrere Gäste unter uns hatten, und zwar die CoVorsitzenden der Synodalforen, Birgit Mock, Dr. Claudia Lücking-Michel, Stephan Buttgereit und Prof. Dr. Dorothea Sattler. Ebenso war der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Vizepräsident des Synodalen Weges, Prof. Dr. Thomas Söding, anwesend. Wir haben zur Hälfte im Plenum und zur Hälfte in jeweils vier parallelen Arbeitsgruppen getagt.

Im Plenum ging es dabei um die beiden grundsätzlichen Themenkomplexe von Anthropologie (am Beispiel von Segensfeiern) und Ekklesiologie (am Beispiel der Frauenordination). Zum ersten Bereich haben Bischof Dr. Peter Kohlgraf, Bischof Dr. Stefan Oster SDB und Weihbischof Johannes Wübbe die Fragestellungen ausgeleuchtet, bevor wir alle gemeinsam die verschiedenen Positionen diskutiert haben; in der zweiten Runde kamen die Eingangsstatements von Bischof Dr. Michael Gerber, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Dr. Stefan Zekorn zum Tragen. 

In der Gruppenarbeit wurde folgenden, von den Bischöfen vorher angemeldeten Themen nachgegangen:

• Bischöfliche Letztentscheidung und verantwortliche Rechenschaftslegung. Ergänzung oder Widerspruch?

• Selbstbindung des Bischofs an diözesane Gremien: Verschränkung von „decision making“ und „decision taking“?

• Wie gewinnt die Kirche Menschen für das Priestertum?

• Wie sieht die Zukunft der zölibatären Lebensform aus?

• Förderung der Rolle der Frau in der Kirche: Maximalforderungen oder kleine Schritte?

• Zugang von Frauen zum Diakonat. Unterstützen? Fordern? Wie einbringen?

• Was unterscheidet das Ehesakrament von einer Segensfeier?

• Wie kann eine künftige Sexualpädagogik auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes aussehen?

• Wie kann Synodalität in der Arbeit eines „Synodalen Rates“ konkrete Gestalt gewinnen?

• Ist eine Kirche, die sich verändert, noch „meine Kirche“?

Das sind sehr konkret die Fragestellungen, die in der nächsten Synodalversammlung auf der Tagesordnung stehen werden. Auch wenn die dann zur Abstimmung vorliegenden Texte jetzt

noch nicht diskutiert werden konnten, weil sie von den Synodalforen noch nicht abschließend beraten worden sind, so konnten wir in unserem Austausch doch schon die Herausforderungen besprechen und reflektieren, welche Veränderungen aus unserer Sicht für die Zukunftsfähigkeit von Kirche notwendig sind. Um es an einem Beispiel konkret zu machen: bei der Frage, wie in Zukunft ein Synodaler Rat aussehen kann, wurde intensiv diskutiert, wie unser bischöfliches Amt sich verändern kann und muss, aber auch, wie ein solcher neuer Rat sich sinnvoll in die bisherigen Strukturen integrieren kann. 

Neben diesen grundsätzlichen theologischen Debatten, die wir geführt haben und zu denen es keine Beschlüsse gibt, sondern die der grundlegenden Verständigung dienen sollten, haben wir uns auch mit dem weiteren Fortgang des Synodalen Weges auseinandergesetzt. 

Die dritte Synodalversammlung hat erstmalig Beschlüsse des Synodalen Weges gemäß Art. 11 Abs. 1 Satzung Synodaler Weg (SaSW) gefasst. Beschlossen wurden der Orientierungstext „Auf dem Weg der Umkehr und der Erneuerung“ (vorgelegt vom Synodalpräsidium), der Grundtext „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“ (Synodalforum I „Macht und Gewaltenteilung“) und der Handlungstext „Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs“ (Synodalforum I „Macht und Gewaltenteilung“).

Laut Satzung entfalten die Beschlüsse von sich aus keine Rechtswirkung und binden weder die Deutsche Bischofskonferenz noch die einzelnen Diözesanbischöfe in ihrer jeweiligen Zuständigkeit, Rechtsnormen zu erlassen und ihr Lehramt auszuüben (vgl. Art. 11 Abs. 5 SaSW). Während in der Satzung geregelt ist, dass Beschlüsse, deren Themen einer gesamtkirchlichen Regelung vorbehalten sind, dem Apostolischen Stuhl als Votum des Synodalen Weges übermittelt werden (vgl. Art. 12 Abs. 2 SaSW), stellt sich die Frage, wie und wann jene Beschlüsse des Synodalen Weges, die keiner gesamtkirchlichen Regelung vorbehalten sind, denen aber doch auch mindestens eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zugestimmt hat, auf den verschiedenen Ebenen der (Erz-)Diözese und der Bischofskonferenz Umsetzung erfahren können. Die Satzung regelt dies nicht, sondern setzt lediglich in Art. 13 SaSW drei Jahre nach der letzten Synodalversammlung eine Evaluation an. Das Synodalpräsidium hat in seiner Sitzung am 8. Februar 2022 entschieden, dass mit der Umsetzung der Beschlüsse sukzessive begonnen wird. Damit wird die Ernsthaftigkeit der aus den Beratungen hervorgegangenen Beschlüsse unterstrichen und gleichzeitig können durch dieses Vorgehen weitere synodale Erfahrungen gemacht und neue Formen der Beratung und der Zusammenarbeit erprobt werden, die eine zukünftig noch deutlicher synodale Kirche prägen.

In unserer Diskussion während der Vollversammlung haben wir uns daher mit der Frage befasst, wie es nach dem Synodalen Weg weitergeht, denn die Beschlüsse der Synodalversammlung betreffen sehr unterschiedliche Ebenen kirchlichen Handelns:

• zum Teil geben die Beschlüsse Impulse für die Haltungen, in denen wir gemeinsam Kirche sind,

• zum Teil werden Rahmenvorgaben für diözesanes Recht oder gemeinsame Ordnungen zur Regelung einer Materie im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz empfohlen und

• es wird Beschlüsse geben, die in die synodalen Prozesse auf der Ebene der Weltkirche eingespeist werden, oder die zur weiteren Klärung dem Apostolischen Stuhl vorgelegt werden müssen.

Mit Blick auf die Dynamik, die der Synodale Weg inzwischen entfaltet hat, und auf die Evaluation erscheint es sinnvoll, die Beschlüsse nicht nur in die jeweilige Zuständigkeit zu verweisen, sondern die Phase der Umsetzung gebündelt zu monitoren. Ziel dieses Prozesses ist,

• die Dynamik des Synodalen Weges lebendig zu halten, der davon lebt, dass die sehr konkreten Einzelthemen im Licht des Ganzen gesehen und gedeutet werden. Es darf nicht passieren, dass diese Kraft und Lebendigkeit durch die Atomisierung in einzelne Beschlüsse geschwächt werden;

• die Beschlüsse in die bestehenden kirchlichen Strukturen zu integrieren und die entsprechenden Bereiche an der Umsetzung zu beteiligen, um eine nachhaltige Veränderung des Systems zu erreichen;

• die Perspektiven, die sich für die Zukunft der Kirche aus dem Orientierungstext des Präsidiums und den Grundtexten der Synodalforen ergeben, in das kirchliche Leben zu integrieren;

• sicherzustellen, dass die Erfahrungen in der gemeinsam getragenen Verantwortung des

Synodalen Wegs auch die Umsetzungsphase prägen, um so die Synodalität als ekklesiologische Grundausrichtung nachhaltig zu stärken.

Wie ein solches Monitoring im Detail aussehen kann, werden wir weiter erarbeiten. Wichtig war in der Vollversammlung, dass wir uns mit einer Mehrheit auf einen solchen Schritt verständigt haben. Das zeigt: wir machen ernst. Gleichzeitig müssen wir in der Implementierung der Beschlüsse der Unterschiedlichkeit der Diözesen und der Tatsache Rechnung tragen, dass bei den Diözesanbischöfen eine hohe Verantwortung liegt.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal kurz auf die Situation im Erzbistum Köln eingehen und wiederhole bewusst, was ich am Montag bereits gesagt habe. Die Auszeit von Kardinal Rainer Maria Woelki ist vorbei. Seit Aschermittwoch hat er seinen Dienst im Erzbistum Köln wieder aufgenommen. Ich bin dankbar, dass er hier in Vierzehnheiligen dabei war und sich in die Vollversammlung mit eingebracht hat. Gleichzeitig bin ich ihm dankbar, dass er dargelegt hat, wie er die Auszeit erlebt und was das in ihm ausgelöst hat. Ich wünsche ihm und dem Erzbistum Köln, dass beide Seiten aufeinander zugehen und Brücken des Dialogs und der Verständigung bauen. Kardinal Woelki hat einen Hirtenbrief veröffentlicht, in dem er Hinweise gibt, wie der Weg von seiner Seite aussehen kann. Es liegt nun an allen, das zu konkretisieren. Und sein Angebot zum Rücktritt liegt in Rom vor. Dort wird man eine Entscheidung treffen müssen. Ich betone sehr deutlich: Ich wünsche mir, dass ein Weg der Versöhnung im Erzbistum Köln gelingt und hoffe, dass dieser sich positiv auf die Kirche in Deutschland auswirkt. Auch für Kardinal Woelki und das Erzbistum Köln gelten: Jeder hat eine neue Chance verdient.


Sonntag, 2. Oktober 2022

Das Wichtigste der Woche (29. September - 2. Oktober 2022)


Wichtig: Die Nachrichten unten sollen die laufende Debatte innerhalb der Kirche abbilden. Insbesondere soll der Fortgang der Kirchen-Revolution des Synodalen Weges hin zu einer deutschen Nationalkirche dokumentiert werden. Die Artikel sind also nicht unbedingt objektiv oder ausgewogen. Noch weniger entsprechen sie immer dem katholischen Glauben und dem katholischen Lehramt.






















Freitag, 15. Mai 2015

ZdK-Papier: Kardinal Marx zieht notgedrungen die Notbremse

Nachdem Bischof Stefan Oster von Passau schon am 11. Mai 2015 das Positionspapier des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ kritisierte, hat nun auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, das Papier am 15. Mai 2015 gerügt:

„Das Dokument enthält aber auch einige Forderungen, die theologisch so nicht akzeptabel sind. Die Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und einer zweiten kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar.“

Kardinal Marx, der im Weltepiskopat zum liberalen Flügel zählt, hat die Notbremse gezogen.

Die katholische Kirche Deutschlands ist in ihren Positionen hinsichtlich der Familiensynode im Herbst 2015 gegenwärtig völlig isoliert. Keine Delegation außer ihr unterstützt geschlossen die Ideen Kardinal Kaspers bezüglich der Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zur Kommunion.

Aus allen Ecken der Welt hebt sich Kritik am deutschen Sonderweg.

Zuletzt stellte Kardinal George Pell in einer Rede am 9. Mai 2015 fest, die Familiensynode könne die Lehre über die Ehe und die Familie nicht ändern. In Rom wurde diese Klarstellung als Warnschuss an Deutschland gewertet.

Die maßlosen Forderungen des offiziösen Laiengremiums zwangen nun Kardinal Marx, die Notbremse zu ziehen.

Zu groß war die Gefahr, dass andere Gremien der Marschroute folgen könnten. Ähnliche Stellungnahmen, beispielsweise aus der tagenden Synode des Bistums Trier in Koblenz, würden sich verheerender auswirken.

Die Begeisterung Kardinal Marx´ über seine neue Pressemitteilung dürfte sich in Grenzen halten. Im Text fügte er hinzu: „Beide Themen (Segnung von nicht-ehelichen Partnerschaften, vorbehaltlose Akzeptanz des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften) bedürfen einer weiteren theologischen Klärung und nicht vorschneller, plakativer Forderungen."

Offenbar will sich der Münchner Oberhirte alle Optionen offenhalten.

Freitag, 1. Oktober 2021

Vollversammlung: Synodaler Weg ist zur Kirchen-Revolution entschlossen

 


Auch als Video unter: https://youtu.be/dg8gg_B-Cmc

Hartnäckig hält Synodaler Weg an extremistischer Agenda fest

Anlässlich der Pseudo-Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare Anfang Mai gab es etliche Appelle an die deutschen Radikalprogressisten, sich zu mäßigen.

Auch aus Rom kamen sehr deutliche Mahnungen. Mit ihrer polternden Haltung drohten die Deutschen den weltweiten synodalen Prozess zu beschädigen.

Daraufhin haben sich die meisten Basisgruppen und Theologen tatsächlich mit extremen Positionen zurückgehalten. Es schien, dass eine gewisse Disziplinierung des deutschen Radikalprogressismus gelungen war.

Davon ist aber bei der zweiten Synodalversammlung des Synodalen Weges nichts mehr übrig.

Erneut werden die extremistischen Forderungen gestellt, die sich gegen das Lehramt und die Weltkirche richten:

Die Frauenverbände kfd, „Katholischer Deutscher Frauenbund“ sowie Maria 2.0 fordern alle Weiheämter für Frauen. Sie werden insbesondere von den Bischöfen Overbeck (Essen) und Bode (Osnabrück) unterstützt. Diese Forderung wurde auch von der Vollversammlung im Text zu „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ angenommen. 

Erneut wird die Abschaffung der katholischen Sexualmoral gefordert. Insbesondere sollen homosexuelle und außereheliche Partnerschaften akzeptiert und evtl. sogar gesegnet werden. 

Die Kirche soll demokratisiert werden, Bischöfe sollen bestenfalls als Moderatoren zwischen den unterschiedlichen Kirchenströmungen agieren. Noch wird die Sakramentale Natur der Weihe nicht abgelehnt, jedoch ihre Konsequenzen. Insbesondere die hierarchische Verfassung der Kirche. 

Kurz: Es wird eine völlig neue Kirche angestrebt, mit eigener Moral und eigener Leitungsstruktur. De facto will der Synodale Weg eine Deutsche Nationalkirche errichten.

Gegen diese Entwicklung regt sich Widerstand, vor allem von Bischof Voderholzer (Regensburg) und Bischof Oster (Passau).

Doch prompt wurde Bischof Rudolf Voderholzer harsch von Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz, angerempelt: „Seine Äußerungen seien unerlaubt und anmaßend“.

Es kann kein Zweifel bestehen, dass der Synodale Weg nichts anderes als eine Kirchenrevolution - zur Schaffung einer neuen Religion - ist.

Offen ist die künftige Strategie, die angesichts der Weltsynode angewandt werden soll:

Es gibt drei Möglichkeiten:

Erstens: Möglicherweise will man Fakten schaffen und eine Nationalkirche errichten, ohne Rücksicht auf die Reaktionen seitens Rom und der Weltkirche. Man ignoriert die vielen Warnrufe und riskiert eben die Abspaltung von Rom.

Zweitens: Vielleicht will man es nicht so weit kommen lassen und man positioniert sich zunächst angesichts der Weltsynode so revolutionär wie möglich, ohne konkrete Maßnahmen zu beschließen und wartet erstmal ab, wie sich die Dinge auf Weltebene entwickeln.

Drittens: Möglicherweise ist man der Auffassung, von Deutschland aus ließe sich eine Kirchen-Weltrevolution entfachen, wie das schon im 16ten Jahrhundert gewesen ist. Die Beschlüsse des Synodalen Weges wären so etwas wie ein Manifest der Kirchenrevolution für die ganze Welt.

Eines ist aber sicher: Die Bischöfe, allen voran Georg Bätzing, leiten nicht mehr das Geschehen, sondern sind Getriebene der radikalen Strömungen in der Versammlung des Synodalen Weges.

Sie müssten den angestoßenen Prozess der Zerstörung mit einem Machtwort beenden, doch offenbar fürchten sie, dass die radikalen Basisgruppen dann erst recht auf die Barrikaden gehen. Die Möglichkeit, sich auf die lehramtstreuen Katholiken in Deutschland zu stützen, kommt für die meisten Bischöfe offenbar nicht in Betracht. Zu sehr sind sie Gefangene der finanzstarken Verbände.



Foto: Pressefoto Synodaler Weg, Jochen Reichwein


Mittwoch, 31. August 2022

Das Wichtigste der Woche (17. - 31. August 2022)


Wichtig: Die Nachrichten unten sollen die laufende Debatte innerhalb der Kirche abbilden. Insbesondere soll der Fortgang der Kirchen-Revolution des Synodalen Weges hin zu einer deutschen Nationalkirche dokumentiert werden. Die Artikel sind also nicht unbedingt objektiv oder ausgewogen. Noch weniger entsprechen sie immer dem katholischen Glauben und dem katholischen Lehramt.

Schweiz: Katholiken wünschen sich Reformen

Schweizer Bischöfe veröffentlichen Bericht für Weltsynode



























Sonntag, 18. September 2022

Das Wichtigste der Woche (12. September - 18. September 2022)


Wichtig: Die Nachrichten unten sollen die laufende Debatte innerhalb der Kirche abbilden. Insbesondere soll der Fortgang der Kirchen-Revolution des Synodalen Weges hin zu einer deutschen Nationalkirche dokumentiert werden. Die Artikel sind also nicht unbedingt objektiv oder ausgewogen. Noch weniger entsprechen sie immer dem katholischen Glauben und dem katholischen Lehramt.























Sonntag, 12. Juli 2015

Familiensynode: Korrigiert Kardinal Marx seinen liberalen Kurs?

Die "Katholische Nachrichtenagentur" (KNA) berichtete am 10. Juli 2015 knapp vom diesjährigen Sommerempfang des Erzbistums München und Freising. In seiner Rede ging Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof der Diözese und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, auch auf die Familiensynode im Oktober 2015 in Rom ein. Laut KNA sagte er: >Es werde "nicht einfach und ein langer Weg sein, zu den Themen Ehe, Familie und Sexualität etwas global Verbindliches zu sagen".<

Mit dieser Aussage wolle Kardinal Marx die „Erwartungen an die Familiensynode dämpfen“, so KNA.

Gemeint sind die Erwartungen linkskatholischer Gruppierungen, wie etwa des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ (ZdK) von „Wir sind Kirche“ oder von Kirchenverbände wie der „Katholische Deutsche Frauenbund“ (KDFB).

Wenn das tatsächlich die Absicht des Münchner Kardinals ist, so haben wir es mit einer wichtigen Änderung der Strategie des deutschen Linkskatholizismus hinsichtlich der Familiensynode in Rom und der Familienpastoral generell zu tun.

Der deutsche Linkskatholizismus stellte sich nämlich im vergangenen Jahr ganz hinter den liberalen Vorstellungen von Kardinal Walter Kasper zur Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion.

Doch die Reformkatholiken, wie sie sich selber nennen, wollten eigentlich viel mehr und begannen rasch, radikalere Forderungen zu stellen: Anerkennung außerehelicher Beziehung, Neubewertung der Homosexualität, moralische Unbedenklichkeit von künstlichen Verhütungsmittel usw. Ihrer Ansicht nach soll die katholische Sexualmoral der sexuellen Revolution der 1968er angeglichen werden.

Dass deutsche Laienverbände solche bizarren Forderungen stellen, ist nicht neu. Neu ist aber, dass im Vorfeld der Familiensynode auch deutsche Bischöfe vehement und lautstark auch solche Vorstellungen hinsichtlich Ehe, Sexualmoral und Homosexualität in der Öffentlichkeit verteidigten. 

Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Delegation der Deutschen Bischofskonferenz für die Synode in Rom besteht ausschließlich aus Liberalen: Kardinal Reinhard Marx, der ernannte Erzbischof von Berlin, Heiner Koch und der Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode. Diese Delegation ist was Ehe und Familie angeht keineswegs repräsentativ für das deutsche Episkopat.

Aufgrund dieser Tatsache sah wohl der deutsche Linkskatholizismus die Zeit gekommen, endlich ihre unorthodoxen Ansichten zur Sexualität in der Weltkirche durchzusetzen. Sie wollten die Familiensynode schlicht missbrauchen, um Fakten zu schaffen.

Je näher der Beginn der Synode heranrückte, desto respektloser wurden deshalb die Forderungen von ZdK & Co.: Segnungen von homosexuellen Partnerschaften, von wilden Ehen und von zivilen Zweitehen. Jeder konnte sehen, dass diesen Gruppen das katholische Lehramt gleichgültig ist.

Kein Wunder, dass in Deutschland der Widerstand gegen diese Linie immer stärker wurde. Insbesondere Bischof Stefan Oster übte harsche Kritik an diesem deutschen Sonderweg.

Doch auch in der Weltkirche wuchs das Entsetzen über Deutschland. Die afrikanische Bischofskonferenz kündigte sogar Widerstand gegen die deutsche Delegation an, sollten sie ihre Linie in der Synode vertreten.

Zudem davon ist jedem bekannt, in welcher Krise das Glaubensleben in Deutschland steckt. Die anmaßenden Positionen der linken deutschen Bischöfe wurden zunehmend als Arroganz einer materiell reichen aber ansonsten armseligen Kirche empfunden.

In diesem Kontext schien ein Erfolg der deutschen Positionen hinsichtlich Sexualität, Ehe und Familie in der Synode immer unwahrscheinlicher. 

Sollten Marx & Co. in Rom scheitern, wird die Enttäuschung im linkskatholischen Lager groß sein. Damit es nicht zu den üblichen pöbelhaften Protesten kommt, dämpft nun Kardinal Marx die Erwartungen. Er hofft, dass sich ZdK, „Wir sind Kirche“ usw. zusammenreißen.

Eine allgemeine Entwarnung ist aber nicht angebracht: Marx, Bode und Koch haben recht deutlich gemacht, dass sie sich die Liberalisierung bzw. die Schleifung der Sexualmoral wünschen. Aus Überzeugung hat Kardinal Marx also nicht gesprochen, seine letzten Aussagen sind reine Taktik.

Bleiben wir also wachsam.

Dienstag, 16. August 2022

Das Wichtigste der Woche (08. - 16. August 2022)


Wichtig: Die Nachrichten unten sollen die laufende Debatte innerhalb der Kirche abbilden. Insbesondere soll der Fortgang der Kirchen-Revolution des Synodalen Weges hin zu einer deutschen Nationalkirche dokumentiert werden. Die Artikel sind also nicht unbedingt objektiv oder ausgewogen. Noch weniger entsprechen sie immer dem katholischen Glauben und dem katholischen Lehramt.

Kirche gegen Abtreibung: Deutsche sehen das kritisch



Domkapitular: Synodaler Weg will Universitätstheologie statt Lehramt

Die erste Phase der Weltsynode geht zu Ende. Mehr und mehr nationale Bischofskonferenzen reichen Zusammenfassungen der Befragungen "ihrer Katholiken" im Vatikan ein.

"Maria 1.0": Bischöfe sollen Zusammenarbeit mit ZdK-Chefin beenden