Im Internet kannte die Empörung über die arroganten ZdK-Funktionäre keine Grenzen. Die Blogosphäre kochte vor Wut.
Am Montag (11. Mai) protestierte der Bischof von Passau, Stephan Oster, gegen das ZdK-Papier. Oster bekam heftigen Widerspruch vom ZdK. Doch damit gaben sie der Protestwelle noch mehr Treibstoff hinzu.
Am 13. Mai 2015 versuchte Bischof Overbeck von Essen, die Gemüter zu besänftigen und erklärte, Segnungen von homosexuellen und sonstigen nicht-ehelichen Partnerschaften seien unmöglich. Zudem sagte er, man solle von der Familiensynode im Herbst 2015 „keine Wunder erwarten“.
Am Donnerstag begann die Synode des Bistums Trier zu tagen. Auch dort standen homosexuelle Partnerschaften und Familie auf der Tagesordnung. In Twitter wurde über Kardinal Burke und Bischof Oster gewitzelt.
Am 15. Mai lancierte Kardinal Marx seine Rüge gegen das ZdK: "Forderungen theologisch nicht akzeptabel“.
Am 16. Mai solidarisierten sich fünf Bischöfe mit Bischof Oster: Konrad Zdarsa (Augsburg); Gregor Hanke (Eichstätt), Wolfgang Ipolt (Görlitz), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Friedhelm Hoffmann (Würzburg):
„Deinen Ausführungen zur Lehre über das christliche Menschenbild hinsichtlich seiner Bedeutung für das Frausein und Mannsein, vor allem in seiner Bedeutung für die christliche Ehe, schließen wir uns voll und ganz an, gründen sie doch in der Lehre Jesu in der Schrift und in der Tradition der Kirche.“
Am Ende der Synode des Bistums Trier spricht sich Bischof Ackermann gegen Segnungen und Akzeptanz homosexueller und sonstiger Partnerschaften aus.
Der neue Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, erklärte am 15. Mai 2015 in einem Gespräch mit der Badischen Zeitung, Bistümer dürften keine Sonderwege gehen und die Familiensynode im Oktober 2015 hätte einen rein beratenden Charakter. Die endgültigen Entscheidungen lägen beim Papst. Diese Stellungnahmen stehen in scharfem Kontrast mit der Ankündigung von Kardinal Marx, einen eigenen pastoralen Weg zu wählen („Wir sind keine Filiale von Rom“).
Nach dieser Woche zeigt sich die deutsche Delegation für die Familiensynode im Oktober 2015 noch isolierter, als sie es im Weltepiskopat ohnehin schon war. Nun kann sie nicht einmal behaupten, dass ein relevanter Teil des deutschen Episkopats hinter ihr steht.
Die deutsche Delegation ist im Grunde völlig delegitimiert. Aus heutiger Sicht ist nicht zu erblicken, wie sie irgendeinen Einfluss entfalten kann.
Sie könnte das Themenspektrum ganz eng auf die Problematik der wiederverheirateten Geschiedenen zu reduzieren versuchen.
Doch das ist schwierig: Zu viele im Weltepiskopat haben gemerkt, dass diese Frage ein Trojanisches Pferd der sexuellen Revolution in die Familiensynode war. Gerade deshalb wurde der Widerstand gegen Marx & Co. so heftig. Die Maßlosigkeit des ZdKs war geradezu die Bestätigung dieses Manövers.
Es bleibt spannend.