Montag, 21. Januar 2019

Antichristliche Familienpolitik: CSU passt sich komplett den Grünen an

Foto: eye.d-photodesign / Thomas Lother
Markus Söder, Ministerpräsident Bayerns und seit Neuem Vorsitzender der CSU, malt seine Partei dunkelgrün und verkündet vollmundig in der TV-Sendung „Münchner Runde extra“ des Bayerischen Rundfunks: 

„Wir sind offen für jede neue Familienform“

In derselben TV-Sendung ruft er das neue Leitprinzip für die Familienpolitik der CSU aus: „Das Leitbild der Familie heißt zunächst einmal: Verantwortung, wo Kinder sind.“

Zu Erinnerung: Das ist haargenau dasselbe Familienleitbild der Rot-Grünen Koalition unter Gerhard Schröder (1998-2005). Damals hatte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt diesen Slogan ausgerufen und entsetzen in CDU und CSU ausgelöst.

Ohne jegliche Notwendigkeit erklärt nun Markus Söder diese Parole zum Leitprinzip der neuen CSU. Ein Skandal. 

Kampflos übergibt die C-Partei aus Bayern die Deutungshoheit über Ehe und Familie den Linksideologen, die maßgeblich in den letzten Jahrzehnten die Anti-Ehe-Revolution im Geiste der 1968er gesteuert haben.

Die Hetze und die Agitation gegen den christlichen Begriff der Ehe ist stets ein Kernanliegen linker Revolutionäre gewesen. Denn sie erkannten, dass die christliche Ehe die Basis einer christlich-bürgerlichen Gesellschaft ist. 

Aufgrund der Tatsache, dass die Ehe zwischen Mann und Frau (und die christliche Familie) in der christlichen Gesellschaftsethik einen zentralen Platz einnimmt, ist die de facto Akzeptanz des atheistischen und ahistorischen Ehebegriffes der Grünen und der SPD ein wahrhaft historischer Schritt der CSU in die Dekadenz.

Selbst Kardinal Reinhard Marx, der zum liberalsten Flügel der katholischen Kirche gehört, kritisierte die „Ehe für alle“ und forderte eine Klage beim Verfassungsgericht. „Die Ehe sollte auf die Beziehung zwischen Mann und Frau bezogen bleiben.“ Der Staat dürfe den Ehebegriff nicht umdefinieren, „denn er basiert ja auf der Tatsache, dass die Ehe als Verbindung von Mann und Frau und auf Weitergabe des Lebens ausgerichtet schon vor ihm da ist, sie ist gewissermaßen die Voraussetzung dafür, dass es den Staat überhaupt gibt“. („Welt am Sonntag“ am 24. Dezember 2017).

Die familien- und gesellschaftspolitische Wende der CSU kommt genauer betrachtet nicht ganz überraschend:

Nachdem der Bundestag im Sommer 2017, am Ende der vergangenen Legislaturperiode, die Öffnung des Ehegesetzes für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen hatte, verzichtete die CSU (bzw. die bayerische Landesregierung, denn damals regierte die CSU mit absoluter Mehrheit) auf eine Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Die Entscheidung der CSU, nicht gegen die „Ehe für alle“ klagen zu wollen, hatte mitnichten lediglich juristische Konsequenzen. Wie Anfangs erwähnt, ist das der Verzicht, für den wahren Begriff der Ehe kämpfen zu wollen. Der Begriff der Ehe wird de facto den linksgrünen Gesellschaftsideologen- und Politikern überlassen.

Für diese ist ein kultureller Sieg viel wichtiger als ein juristischer. Für linksgrüne Ideologen ist der juristische Kampf gegen die Ehe im Grunde ein getarnter Kulturkampf.

Markus Söder hat im Kulturkampf um die Ehe auf jämmerliche Weise kapituliert. 

Nicht nur politisch, sondern auch psychologisch: Er hat die antichristlichen und falschen Vorstellungen der Linksideologen über die Ehe vollumfänglich aufgesogen