Montag, 20. November 2006

Der Papst gegen den Relativismus


„Das Absolutsetzen dessen, was nicht absolut, sondern relativ ist, heißt Totalitarismus“
Die Heiligen sind die wahren Reformer, hatten wir gesagt. Ich möchte es nun noch radikaler ausdrücken: Nur von den Heiligen, nur von Gott her kommt die wirkliche Revolution, die grundlegende Änderung der Welt. Wir haben im abgelaufenen Jahrhundert die Revolutionen erlebt, deren gemeinsames Programm es war, nicht mehr auf Gott zu warten, sondern die Sache der Verfassung der Welt ganz selbst in die Hände zu nehmen. Und wir haben gesehen, daß damit immer ein menschlicher, ein parteilicher Standpunkt zum absoluten Maßstab genommen wurde. Das Absolutsetzen dessen, was nicht absolut, sondern relativ ist, heißt Totalitarismus. Es macht den Menschen nicht frei, sondern entehrt ihn und versklavt ihn. Nicht die Ideologien retten die Welt, sondern allein die Hinwendung zum lebendigen Gott, der unser Schöpfer, der Garant unserer Freiheit, der Garant des wirklich Guten und Wahren ist. Die wirkliche Revolution besteht allein in der radikalen Hinwendung zu Gott, der das Maß des Gerechten und zugleich die ewige Liebe ist. Und was könnte uns denn retten wenn nicht die Liebe?
Vigil mit den Jugendlichen auf dem Marienfeld. Ansprache von Benedikt KVI.
Köln, Marienfeld Samstag, 20. August 2005


Die Welt zu einer Wüste, falls religiöse Gleichgültigkeit und Säkularismus herrscht
Über diese Erfahrung der Märtyrer von Abitene müssen auch wir Christen des 21. Jahrhunderts nachdenken. Auch für uns ist es nicht leicht, als Christen zu leben, auch wenn es nicht diese kaiserlichen Verbote gibt. Aber aus geistlicher Sicht kann die Welt, in der wir leben, die oft von zügellosem Konsumismus, von religiöser Gleichgültigkeit und von einem der Transzendenz verschlossenen Säkularismus geprägt ist, wie eine Wüste erscheinen, die nicht weniger hart ist als die "große und furchterregende Wüste" (Dtn 8,15), von der die Erste Lesung, aus dem Buch Deuteronomium, gesprochen hat.
Pastoralbesuch von Papst Benedikt XVI. in Bari zum Abschluß des XXIV. nationalen eucharistischen Kongresses Italiens. predigt von Benedikt XVI. Sonntag, 29. Mai 2005