Mittwoch, 12. Februar 2020

Amazonas-Dokument: Versucht man die Deutschen in die Irre zu führen?

Das neueste Papstdokument „Querida Amazonas“ öffnete bekanntlich nicht den geringsten Spalt für die reformkatholischen Vorstellungen bezüglich Zölibats, Viri Probati oder Frauenämter.

Aus diesem Grund wurde schon in der Pressekonferenz im Vatikan die Frage gestellt, welche Autorität das Schlussdokument der Amazonas-Synode besitzt. Dieses Dokument war sehr weitreichend, was die oben genannten Themen betrifft.

Kardinal Baldisseri erklärte unmissverständlich, das Schlussdokument besitze hätte KEINE lehramtliche Autorität (Minute 1:09:00. Pressekonferenz: https://youtu.be/OoHdNVITDL8)

Hierzu bräuchte es die ausdrückliche Zustimmung des Papstes. 

In seinem Mitteilungsblatt vom 12. Februar 2020 verschickte VaticanNews auch eine Stellungnahme von Kardinal Marx.

In der E-Mail heißt es: „Kardinal Marx sieht den Synodalen Weg durch das Papstschreiben nicht beeinträchtigt. Er weist darauf hin, dass Franziskus das Schlussdokument der Synode, in dem sich Reformvorschläge finden, ausdrücklich bestätigt. 

Offensichtlich steht diese Aussage im direkten Widerspruch zur Aussage Kardinal Baldisseris in der Pressekonferenz.

Im Artikel selbst ist man (wohl bewusst) ungenauer und lässt die Frage der Autorität des Schlussdokumentes (einigermaßen) offen: „Zugleich verwies Marx darauf, dass das Schlussdokument der Amazonas-Synode und das jetzt veröffentlichte Papstschreiben eine Einheit darstellten und zusammen betrachtet werden müssten: „Der Papst stellt klar: Das Gesamte ist die Frucht der Synode.“ Es sei bemerkenswert, dass Franziskus die Relevanz beider Schreiben betone und ausdrücklich nicht das eine durch das andere aufhebe.“

Kardinal Baldisseri gehört mitnichten zum konservativen Flügel. Dass er sich auf diese Weise ausdrückt deutet darauf hin, dass man keine weiteren Diskussionen zu diesen Themen haben will.