Sonntag, 3. Februar 2019

FAZ macht sich zum Kampagnen-Schmierblatt progressistischer Grüppchen

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 3. Februar
Etliche kritisieren mich, weil ich noch täglich die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ lese. Andere sind wohlwollender und verspotten mich nur.

Heute musste ich einsehen, dass diese beiden Gruppen nicht ganz Unrecht haben:

Als Aufmacher, also auf der prominentesten Stelle auf der ersten Seite, bringt die FAZ einen Artikel mit dem ominösen Namen: „Katholiken fordern Wende in der Kirche“.

Wenn man dann den Artikel liest, erfährt man, dass 9 (NEUN!) Katholiken einen Brief an Kardinal Marx geschrieben haben. 

Ein klassischer Fall von Fake-News. Jeder, der bloß die Überschrift liest, wird meinen, die große Mehrheit des katholischen Volkes würde sich gegen die kirchliche Hierarchie erheben. Erst beim Lesen, erfährt man, dass es nur neun Personen sind, die zudem bestenfalls in Frankfurt bekannt.

In diesem werden die klassischen Positionen der Progressisten aufgelistet: Weihe für Frauen, Ende des Zölibats, Reform der Sexualmoral, Neubewertung der Homosexualität.

Der Brief der neun Katholiken kann man auf Seite 2 (ZWEI !) in voller Länge lesen. Wahnsinn.

Neun Personen, die sich wohl zum Kaffee und Kuchen getroffen haben und dabei diesen Pamphlet gekritzelt haben, schaffen es auf die erste Seite der FAZ!

Wichtige Tatsache: Die Sonntagsausgabe der FAZ kostet 4,40 Euro.

Vielleicht sollte man sich freuen: Es ist dermaßen offensichtlich, dass hier die FAZ Kampagnenjournalismus betreibt aber dafür lediglich ein Grüppchen von neun nicht besonders originellen Progressisten findet, dass man folgern kann, der Progressismus sei am Ende.

In der Tat hatten Gruppen wie „Wir sind Kirche“ im Vorfeld der Familiensynode große Mobilisierungskampagnen geplant. Schließlich haben sie kaum was auf die Beine gebracht.

Der Grund: Die Katholiken interessieren sich nicht mehr für die Progressisten.

Nur noch Blätter wie die FAZ, TAZ oder Frankfurter Rundschau tun so, als ob der Progressismus noch eine eigene Kraft hätte.

In Wahrheit leben sie von staatlich subventionierten Theologen und von Blättern, die über sie Fake-News in die Welt setzen.