Gegen Hessens Gender-Lehrplan protestieren seit Monaten Eltern und Familienorganisationen. Wann wird die CDU endlich einsehen, dass sie den Lehrplan von Kultusminister Lorz einstampfen muss? |
In seiner Stellungnahme
zum neuen „Lehrplan zur Sexualerziehung“ hat der Philologenverband Hessen
festgestellt: „Im neuen Lehrplan Sexualkunde für allgemeinbildende Schulen und
Berufsschulen ist die Schwerpunktsetzung auffallend ethisch und gesellschaftswissenschaftlich
ausgerichtet. . . . Gesellschaftliche
Problemfelder und Widersprüche sollen mit Hilfe des Sexualkunde-Unterrichts
thematisiert, Konflikte womöglich gelöst werden.“
In diesem Satz ist
gewissermaßen das Problematischste des Lehrplans zusammengefasst: Der Lehrplan
verfolgt klar gesellschaftspolitische – und damit ideologische – Ziele. (Im
alten Lehrplan hieß es in Kurzform, dass Sexualerziehung das Bewusstsein für
eine persönliche Intimsphäre und für ein respektvolles, gewaltfreies Verhalten entwickeln
und fördern sowie die grundlegende Bedeutung von Ehe und Familie vermitteln
solle).
Dieser gesellschaftspolitischen
Zielvorstellung liegt die Gender-Ideologie zugrunde. Gender ist im Begriff
„sexuelle Vielfalt“ enthalten.
Dieser Begriff ist nicht
nur umstritten, sondern auch in der Fachliteratur keineswegs eindeutig
festgelegt: Manche sind der Auffassung, es gäbe die „sexuellen Orientierungen“
Hetero-, Homo,- Bi-, und Transsexuell. Doch die meisten Autoren sprechen von einer
großen Zahl von Orientierungen, die bis zu Tausenden gehen kann. Einige behaupten
sogar, die sexuelle Orientierung sei niemals eindeutig festgelegt. Der Mensch
lebe entsprechend dieser Vorstellung vielmehr in einem Fluidum sexueller
Orientierung. Das heißt, seine Geschlechtlichkeit sei in konstantem Wandel,
ohne dass sie sich auf eine eindeutige Ausprägung festlegen lässt.
In den beiden unten
zitierten Abschnitten aus der Einführung des Lehrplans sind diese Gedanken
zusammengefasst. In diesen Sätzen wird klar, dass die Schulbildung entsprechend
dem neuen Lehrplan primär gesellschaftspolitische Ziele verfolgen soll. Leitmotiv
ist hierbei die Vermittlung und die Forderung nach einer wertschätzenden
Akzeptanz der Vorstellung, es gäbe viele sexuelle Orientierungen, also
„Akzeptanz sexueller Vielfalt“.
In anderen Passagen aus
dem Lehrplan wird die Verlagerung auf nicht-eheliche Partnerschaften deutlich.
Es ist bezeichnend, dass die eigentliche „Ehe“ nur in der Einleitung im
Zusammenhang mit dem Grundgesetz erläutert wird. Wenn es konkret wird,
verschwindet das Wort Ehe, außer an einer Stelle. Im Vordergrund stehen dort
Begriffe wie „Akzeptanz sexueller Vielfalt“, außereheliche Partnerschaften etc.
Die anfangs zitierte
Stellungnahme des Philologenverbandes erklärt dazu: „Wie auch in
Baden-Württemberg haben sich augenscheinlich die Vorstellungen der Partei
Bündnis 90/Die Grünen bei der Gewichtung der Inhalte für den
Sexualkunde-Unterricht durchgesetzt, erkennbar beispielsweise am sehr breiten Raum, der im Lehrplan
Themen wie „Vielfalt sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten“
gegeben wird.“
Zitate aus dem neuen
„Lehrplan zur Sexualerziehung“:
Aus der Einleitung
Ziel der Sexualerziehung
ist, Schülerinnen und Schülern ein offenes, diskriminierungsfreies und wertschätzendes Verständnis für die
Verschiedenheit und Vielfalt der partnerschaftlichen Beziehungen, sexuellen
Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten in unserer Gesellschaft zu
vermitteln.
Die Sexualerziehung soll
überdies die gesellschaftlichen Realitäten berücksichtigen und wertegebunden
sein. Gegenstand der Sexualerziehung in Schulen soll die Vermittlung von Wissen
über die Existenz unterschiedlicher Partnerschaftsformen und Verständnisse von
Familie, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten und deren Akzeptanz sein.
Aus den Zielen der
Sexualerziehung
[Es gibt] eine Reihe sozialer Entwicklungen, die die gesellschaftliche Lebensrealität beeinflussen und Akzente im Themenfeld Sexualität setzen, darunter:
Familie und familiäre Lebensweisen
Familie und familiäre Lebensweisen
Akzeptanz von Lesben,
Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen (LSBTI).
Aufgaben und Informationen
über
Aufklärung und
Information über die Vielfalt sexueller Orientierungen und
Geschlechtsidentitäten
Konkrete Themen und Inhalte
Altersgruppe der 6- bis 10-Jährigen
kindliches
Sexualverhalten – ich mag mich, ich mag dich.
Unterschiedliche
Familiensituationen (z.B. Patchworkfamilien, Alleinerziehende, Pflegefamilien,
gleichgeschlechtliche Partnerschaften)
10- bis 12-Jährigen
Unterschiedliche
sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten (Hetero-, Bi-Homo- und
Transsexualität)
13- bis 16-Jährigen
Aufklärung über sexuelle
Orientierung und Geschlechtsidentität, ggf. Unterstützung für Schülerinnen und
Schülern beim Coming Out.
Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen
Geschlechtsspezifisches
Rollenverhalten - Wandel der Rollenverständnisse in Abhängigkeit von Kultur und
Alter
Aufklärung über sexuelle
Orientierung und Geschlechtsidentität, ggf. Unterstützung für Schülerinnen und
Schülern beim Coming Out
Schulpflicht/Teilnahme am Unterricht
Sexualerziehung ist für
alle Schülerinnen und Schüler verbindlich
und nicht an die Zustimmung der Eltern gebunden. Die verpflichtende Teilnahme
am Unterricht gilt ebenfalls für ältere Schülerinnen und Schüler und ist nicht
an deren Zustimmung gebunden.
Durchführung der Sexualerziehung
Zum Schuljahresbeginn
sind im Rahmen einer Klassenkonferenz die zu behandelnden Themen festzulegen
und die möglichen Beiträge der verschiedenen Unterrichtsfächer zu benennen, um
dann zu fächerübergreifenden
Unterrichtsinhalten zu gelangen.