Hierzu äußerte sich Kardinal Kasper am 11. September 2015 in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“.
Somit zeigt sich Kardinal Kasper unbeeindruckt vom massiven Widerstand, der sich gegen ihn seit seiner „Rede vor dem Konsistorium“ (22. und 23. Februar 2014) erhoben hat. Inzwischen haben ihm schon 17 Kardinäle sowie zahlreiche Bischöfe und Theologen in diversen Büchern und sonstigen Publikationen widersprochen.
Kein Wunder, wenn manche ihm die „typische deutsche Verbohrtheit“ vorwerfen.
Kardinal Walter Kasper scheint es egal zu sein, welchen Schaden er bislang der Kirche angetan hat. Seine „Rede vor dem Konsistorium“ wirkte auf Linkskatholiken wie das Startsignal, um die katholische Lehre über Ehe, Familie und Sexualität zu zerstören. In den letzten 18 Monaten scheint keine These linker Theologen zu abstrus zu sein, um nicht in der Öffentlichkeit vorgetragen werden zu können.
Tiefpunkt dieser Entwicklung ist die Forderung des Professors für Moraltheologie Stephan Goertz, homosexuelle Beziehungen zum Sakrament zu erheben.
Unterstützung erhält Kasper vor allem aus Deutschland. Kardinal Reinhard Marx sprach sich vor wenigen Tagen für die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion aus. Allerdings fügte er einschränkend hinzu, dies dürfe nur in Einzelfällen geschehen: „Deswegen muss ein Weg gefunden werden, in jedem Einzelfall hinzuschauen." Zudem betonte er die Universalität der Kirche: Das Christentum verstehe sich als eine universalistische Religion, in der es das Bild der "einen Menschheitsfamilie“ gibt. Anfang 2015 war er noch der Ansicht, Deutschland sei keine „Filiale von Rom“.
Wesentlich revolutionärer als Kardinal Marx gibt sich Bischof Franz-Josef Bode, der eine Aufwertung sämtlicher Partnerschaften und die Segnung von homosexuellen Paaren fordert.