Donnerstag, 10. September 2015

FAZ pflegt Legende des machtgierigen Vatikans

Nachdem sich Kardinal Marc Ouellet (Präfekt der Kongregation für die Bischöfe) in Absprache mit dem Staatssekretariat gegen weitere rechtliche Schritte gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ausgesprochen hat, will die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kuriale Seilschaften erkennen, die um ihre Macht bangen.

Als Alliierte des ehemaligen Limburger Bischofs werden Kardinal Gerhard Ludwig Müller (Präfekt der Glaubenskongregation), Kardinal Pietro Parolin (Staatssekretär) und Persönlichkeiten aus dem „Umfeld des emeritierten Papstes Benedikt XVI.“ konstruiert.

Für die FAZ steht fest: Mal wieder haben sich die „Konservativen“ verschworen, ihre Macht zu sichern.

Die Empörung der FAZ über diese Tatsache kennt keine Grenzen: „Dass sich Kardinäle aus dem engsten Umfeld von Papst Franziskus bis heute hinter dem vormaligen Limburger Bischof Tebartz-van Elst stellen, sagt viel über die moralische Integrität einer Institution aus, die sich für das Zentrum der römisch-katholischen Weltkirche hält . . . ein paar Kuriale im Vatikan entscheiden, ob eine kirchenrechtliche Sanktion angebracht ist oder nicht.“

Die FAZ bedient sich hier aus dem üblichen Repertoire der antirömischen Verschwörungstheorien.

Doch diese maßlose Einschätzung war der FAZ wohl immer noch nicht genug, denn sie meint, die wüstesten Legenden des machthungrigen Kurialismus hervorholen zu müssen: „Das Diktum des liberalen Katholiken Lord Acton (gestorben 1902), wonach Macht korrumpiert, absolute Macht aber absolut korrumpiert, ist heute so aktuell wie vor hundert Jahren“.

Ob das „Neue Deutschland“ oder die TAZ fähig sein werden, die FAZ mit noch ärgeren Verschwörungstheorien zu toppen?